New York, 19.11.2009, 10:40
Die angespannte finanzielle Situation bei EMI Music sorgt weiter für Gerede. So heißt es inzwischen wieder, dass unter Künstlern große Skepsis in Bezug auf den britischen Major vorherrsche. Die Kreativen fürchten, dass EMI zu wenig Geld hat, um die Vermarktung ihrer Arbeit voranzutreiben.
Diverse anonyme Quellen informierten die "New York Post" darüber, dass in der Künstlerszene die Befürchtung groß sei, EMI stecke alle verfügbaren Einahmen in die Bedienung der Milliardenkredite bei der Citigroup. Außerdem haben offenbar viele noch nicht den personellen Umbau bei EMI verkraftet. Seit Terra Firma 2007 das Ruder bei den Briten übernommen hatte, tauschte Guy Hands 80 Prozent des Personals in der Führungsetage aus. Doch Hands selbst und EMI-CEO Elio Leoni-Sceti sollen unter Kreativen nur wenig Rückhalt genießen, weil es ihnen an Erfahrung im Musikgeschäft mangele, so die Kritiker.
Das Rumoren an der Basis wurde ausgelöst durch Berichte über die gescheiterten Versuche von Guy Hands, die Schuldenlast von EMI bei der Citigroup zu refinanzieren. Der Terra-Firma-Chef unterstrich jedoch am Rande einer Investorenkonferenz in Paris erneut, er erwarte, dass die Gläubigerbank einen Teil der Last bei der EMI-Sanierung übernimmt. Das ändert allerdings wenig an den Erwartungen vieler Insider, die mit einem Verkauf oder zumindest Teilverkauf des Majors rechnen. Die guten Umsätze der letzten Wochen mit den Beatles-Reissues werden EMI bei der nächsten Kreditprüfung im März 2010 noch vor eventuellen Konsequenzen retten, heißt es.
Doch spätestens im Herbst 2010, wenn die EMI-Bilanzen wieder den Kreditauflagen genügen müssen, führe kaum noch ein Weg an einem Verkauf vorbei. Dies zumindest legt schon jetzt die Entwicklung des Aktienkurses bei der Warner Music Group nahe. Das Papier schloss am 18. November mit 7,15 Dollar - dem höchsten Wert seit Mitte des Jahres.