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KRAAN DANCING IN THE SHADE
FÜNFUNDVIERZIG CD 110 / INDIGO CD 9362-2
Der Bananen-Mond blickt lüstern auf die Wüsten-Landschaft, die in den wunderbar
warmen Farben der Abenddämmerung leuchtet. Farbenfroh und mit der gleichen,
lustbetonten Ästhetik, die auch das Cover von "Dancing in the shade"
schmückte, klangen KRAAN auf ihrem achten Studioalbum. Im Dezember 1989
erstmals veröffentlicht, mutete "Dancing in the shade" mit Peter Wolbrandts
eigenartig schönen Songs, und den cineastischen Instrumentals, die das Bewußtsein
des Hörers mit ihrer lüsternen Schönheit in exotische Realitäten transportierten,
wie der legitime Nachfolger des 78er Albums "Flyday" an.
Zeitlos ist ein Adjektiv mit dem die KRAANsche Musik immer wieder passend
und gleichsam unzulänglich beschrieben wurde. Natürlich ist sie zeitlos, weil
sie einzigartig ist. Andererseits versperrten sich KRAAN nie der Moderne.
Mit Samplern und Sequencern, die sich perfekt in den KRAANschen Klang-Kosmos
einfügten, betraten KRAAN mit "Dancing in the shade" die 90er.
Und nie klangen die schwebenden orientalischen Klänge rhythmisch zeitgemäßer
unterlegt als im "Middle East Beat" oder bei "Banana Moon". Joo Kraus EVI, eine
Art Synthesizer-Trompete, erinnerte trotz hochmoderner Digital-Technik an die
wohligen, analogen Klänge von Ingo Bischofs Moogs. Die moderne Technik in der
Verbindung mit dem kompositorischen Können und der einzigartigen Klangästhetik
der KRAANiche, ließ "Dancing in the shade" zu einem kraftvoll vorgetragenen
Fest der Sinne werden, in dem die gähnende Langeweile von "Kraan Mooloo" eigentlich
nichts zu suchen hatte. Na gut, war ja nur ein "CD-Bonus-Track" bei der Erstveröffentlichung.
Ach ja...selbst der ME/Sounds ließ sich in seiner Rezension im Frühjahr 1990
zu vier Sternen, und damit einem Gut hinreißen.
Hellmut Hattler (Bass,Voice), Jan Fride (Drums), Peter Wolbrandt
(Gitarre, Voice), Jan Fride, Joo Kraus (Trumpet, Voice, EVI, sequencing)
(Keyboards),
Digital remastert von Tom Meyer mit dem Sonic Solutions-Programm.
Michael Loesl 10/2000
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